Eine kurze Begriffsklärung …
Um Ihnen einen Überblick zu geben, haben wir einige Erläuterungen zu dem Begriff systemisches Coaching zusammen gestellt: (Quelle: Wikipedia)
Systemische Beratung
hat sich aus der Systemtheorie entwickelt. Sie bezeichnet beratende Unterstützung von unterschiedlichen Systemen. Theoretischer Hintergrund sind u.a. die Soziokybernetik, die Kommunikationstheorie, sowie die Erkenntnisse und Methoden verschiedener familientherapeutischer Schulen.
Bei systemischer Beratung geht es primär um das Stärken der Ressourcen und Kompetenzen des zu beratenden sozialen Systems. Zur Betonung dieser Vorgehensweise wird systemische Beratung häufig auch als „ressourcenorientierte Beratung“ bzw. „lösungsorientierte Beratung“ bezeichnet. Im Unterschied zum inhaltsorientierten klassischem Beratungsansatz der Expertenberatung ist die systemische Beratung überwiegend prozessorientiert.
Systemische Führung
berücksichtigt i.S. des systemischen Ansatzes ganzheitlich alle Interaktionen zwischen Führungskräften, Mitarbeitern, Kollegen, Kunden, Lieferanten, Finanziers, Markt, Gesellschaft, Kultur und Umwelt. Es geht ihr um das gezielte Intervenieren in Kommunikations- und Erwartungsstrukturen der Beteiligten, um dadurch die Selbstorganisation zu fördern (Autopoiesis). Die Führungskraft ist nur eine der vielen Kontextfaktoren, die auf die Geführten wirken. Organisationen werden als Systeme betrachtet, die nie vollständig „von oben“ durchorganisiert sein können. Systemisches Management orientiert sich an autonomen, verstreuten, selbständigen, selbstorganisierten Subsystemen (siehe Fraktale Fabrik). Um die negativen Folgen direktiver Übersteuerung und Überregulierung zu vermeiden, wird in der Führungsforschung auf partizipative Stile, teilautonome Gruppen, Vernetzung sowieZwischenabhängigkeiten (seiner sozialen Entitäten) in Systemen hingewiesen. Sichtweise und Denkinstrumente der Systemtheorie decken sich selten mit dem gewohnten Verständnis kausalen Denkens. „Einfache Erklärungen haben größeren Appeal als der Verweis auf komplexe und komplizierte, „undurchschaubare Zusammenhänge“.
Systemischer Ansatz
Der Ansatz der systemischen Führung knüpft an den Erkenntnissen der neueren Systemtheorie, insbesondere von Niklas Luhmann (1984), an. Dabei werden neben dem Gedanken, dass es nicht eine einheitliche organisatorische Wirklichkeit gibt, die von allen zu erkennen ist, vor allem die Prozesse der Selbstorganisation herausgestellt, die neben die durch „Substantielles Organisieren“ bewusst geschaffene Ordnung treten.
Der von Daniel F. Pinnow aufgegriffene Ansatz geht davon aus, dass die in Organisationen entstandenen Strukturen und Kulturen extrem komplex sind und sich damit klassischen Steuerungsvorstellungen (Ursache-Wirkungs-Beziehungen) entziehen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei sozialen Systemen um Netzwerke von Handlungen, Wirkungen und Folgewirkungen mit vielfältigen Rückkopplungsschleifen (und um selbstverstärkende Mechanismen).
Systemisch denkende Führungskräfte erkennen sich und ihre Untergeordneten als zum jeweiligen System, bzw. zu seinen Regularien in reziprok vernetzter Beziehung motiviert und handelnd. Systemische Führung fokussiert verstärkt auf Kommunikationsprozesse aus interaktiven Abhängigkeiten zwischen den einzelnen interagierenden Individuen des Systems (weniger wird das einzelne Individuum als isoliert und unabhängig betrachtet). Hindernisse aus den gegebenen Regelkreisen (verdeckte Kommunikationsmuster) können nachvollzogen und in Zusammenhang zu den sozialen Regeln (Systemkultur) des jeweiligen Systems (auch zu seiner bisherigen Entwicklung) entsprechend abgestimmt werden.
Systemisches Führen, bzw. personale Systemtheorie (Eckard König) bedeutet zusammenfassend, den Einzelnen (und seine innere „Konstruktion“ der Organisation) im Zusammenhang zu seinem Team und zu seinen Interaktionen, zu seiner Leistung und zu seiner Motivation im Blick zu haben. Wobei die jeweilige Führungskraft selbst als Teil des Systems entsprechenden Einflüssen (aus dem System) ausgesetzt ist und damit selbstverständlich ebenso sich selbst als nicht innerlich unabhängig begreift.
Systemische Organisationsberatung
ist ein Konzept, das vor allem von Unternehmensberatern angewandt wird. Eine der historischen Wurzeln ist die Familientherapie und der Versuch, diese auf komplexere, größere, soziale Systeme zu übertragen. Die Systemtheorie wird als theoretisches Reflexionsrepertoire während des Beratungsprozesses verstanden.
Die systemische Organisationsberatung geht davon aus, dass sich komplexe Probleme nicht lösen lassen, wenn man die Aufmerksamkeit lediglich auf ein Element richtet.Soziotechnische Systeme benötigen nach der Theorie der Systemischen Organisationsberatung nur Unterstützung bei der Lösung ihrer Probleme. Die Lösung muss von innen kommen. Die „Experten des Problems“ sind die Mitarbeiter, die das Problem haben. Der systemische Berater beschränkt sich auf Coaching, Anregung und hinführende Fragestellungen.
Man kann ein soziales System, wie ein Unternehmen, eine Abteilung oder eine Gruppe nur verstehen, wenn man die Regeln kennt, die das Verhalten der Personen in diesem Systemleitet (König, 1998). Da Probleme grundsätzlich im Zusammenhang mit dem sozialen System zu lösen sind, ergeben sich für eine Lösung aus systemischer Sicht folgende Ansatzpunkte:
- Veränderung in Bezug auf die Personen
- Veränderung der subjektiven Deutungen
- Veränderung von Verhaltensregeln und der darauf basierenden gemeinsamen Deutungen
- Veränderung der Interaktionsstrukturen
- Veränderung der Systemumwelt
- Veränderung hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungsrichtung und/oder der Entwicklungsgeschwindigkeit